


























Arbeitssitzung
Wahlen und Beratung der Anträge
BILDUNG braucht VerANTWORTung
Bezirksdelegiertenversammlung in Plattling:
Hans Rottbauer ist neuer Bezirksvorsitzender des BLLV Niederbayern
Der Bezirksverband des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands Niederbayern, der BLLV Niederbayern, hat eine neue Führungsspitze. Hans Rottbauer aus Dietersburg wurde an diesem Freitag in Plattling von den 124 Delegierten zum neuen Bezirksvorsitzenden gewählt. Der 52-jährige löst damit die langjährige Bezirksvorsitzende Judith Wenzl, Mittelschullehrerin aus dem Landkreis Landshut, ab. Wenzl trat – nach 25 Jahren an der Spitze – nicht mehr zur Wahl an.
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV), Bezirk Niederbayern, hat sich heute und morgen zu einer Tagung im Bürgerhaus Plattling zusammengefunden. Schwerpunkte der so genannten Bezirksdelegiertenversammlung sind die Neuwahlen des Vorstandteams sowie die Festlegung der Verbandsziele. Im BLLV sind bayernweit über 70 000, in Niederbayern über 5000 Lehrkräfte aller Schularten, Erzieher, Schulleiter, Verwaltungsangestellte und Professor:innen organisiert.
Der ehemalige Schulleiter der Mittelschule Arnstorf wurde zum neuen Bezirksvorsitzenden gewählt. Als stellvertretende Bezirksvorsitzende wurden Rainer S. Kirschner (Passau/Konrektor der Grund- und Mittelschule Bad Griesbach) und Petra Hübl-Ostermeier (Deggendorf/ Studienrätin an der Mittelschule Hengersberg) wiedergewählt. Fachlich unterstützt werden sie von den vier im Amt bestätigten bzw. neu gewählten Abteilungsleitern: Heinz Wagner (Abteilung Recht / Seminarrektor Grundschule Bad Abbach), Bernd Reischl (Abteilung Dienstrecht und Besoldung/Rektor der Grund- und Mittelschule Untergriesbach) sowie neu im Amt Claudia Wimmer (Abteilung Schul- und Bildungspolitik / Studienrätin an der Grundschule Carl Orff Landshut) sowie Sonja Baumgartner (Abteilung Berufswissenschaft/ Seminarrektorin Grundschule Bad Birnbach).
Die Geschäftsführung des Bezirksverbandes liegt weiterhin in den bewährten Händen von Maren Schauer (erweiterte Schulleitung/Grundschule An der Angermühle Deggendorf), um die Finanzen kümmert sich weiterhin Bezirksschatzmeister André Römer (Förderlehrer an der Grund- und Mittelschule Bad Griesbach). Als Schriftführerin im Amt bestätigten die Delegierten auch Edith Sonnleitner (Oberfachlehrerin E/G an der Grund- und Mittelschule Bad Griesbach).
Auf einer zweitägigen Tagung in Plattling unter dem Motto „BILDUNG braucht VerANTWORTung“ forderten die 124 Delegierten mehr Verantwortung und Antworten von Seiten bildungspolitischer Entscheidungsträger auf die drängenden aktuellen Fragen zur Zukunft der Schule. Diese bleiben jedoch unbefriedigend oder ganz aus. Die Staats-regierung beharrt auf einem „Weiter so!“ und entzieht sich damit ihrer Verantwor-tung und den Herausforderungen an unseren Schulen. Bildungspolitische Weichen werden falsch gestellt und führen dazu, dass auch in Bayern Bildungschancen nicht gerecht verteilt sind.
Der BLLV kennt die Probleme an den Schulen und hat Konzepte entwickelt, die die-se Probleme lösen können. Damit diese Konzepte umgesetzt werden können, haben die Bezirksdelegierten folgende Forderungen formuliert:
1. Abbau von Bildungsbarrieren
Soziale Ungleichheit mündet in Chancenungleichheit, denn Bildungserfolg hängt maßgeblich vom jeweiligen sozioökonomischen Status ab. Dies muss sich, wollen wir zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben, ändern! Wir müssen weg von Testungen und Diagnosen zur Auslese und Selektion ohne Anschlussförderung. Wir müssen stattdessen hin zu einer Bildungslandschaft, die einladend, fördernd und fordernd ist.
2. Bildungsgerechtigkeit beginnt in der frühkindlichen Bildung
Der BLLV sieht in der Qualität der frühkindlichen Bildung eine zentrale Basis und Ressource für lebenslange Lern- und Entwicklungsprozesse. Das, was Kinder in den ersten Jahren
erfahren, prägt sie für ihr ganzes weiteres Leben.
3. Schulen in herausfordernden Lagen und Situationen benötigen wirksame Unter-stützung
Mit dem Startchancenprogramm ist ein grundsätzlich sinnvoller Ansatz geschaffen worden, der aber unbedingt weiter ausgebaut werden muss. Dabei müssen Unter-stützungsprogramme darauf abzielen, betroffene Schulen langfristig zu stärken und weiterzuentwickeln. Hierzu gehören zusätzliche Ressourcen und Personal und gleichzeitig eine bürokratiearme und vernünftige Umsetzung.
4. Ausbau des Ganztags mit einem fundierten pädagogischen Konzept
Die Entscheidung für ein konkretes Lösungsmodell muss für jede Einzelschule in gro-ßer Eigenverantwortung vor Ort so getroffen werden, dass sie sowohl den jeweiligen Bedarfen von Seiten der Eltern als auch den Möglichkeiten der jeweiligen Schulen gerecht wird. Allerdings müssen auch die Rahmenbedingungen passen. Hierzu haben die Delegierten eine Reihe konkreter Anforderungen formuliert.
5. Ganzheitliche, flexible Lehrkräftebildung
In einem langjährigen partizipativen Prozess hat der BLLV das Flexible Lehrkräftebil-dungsmodell entwickelt. Ziel des Modells ist es, die Qualität der Lehrkräftebildung in Bayern zu steigern und eine größere Flexibilität beim Einsatz an den unterschied-lichen Schularten zu ermöglichen.
Der morgige Samstag startet mit einer Festveranstaltung im Bürgerhaus Plattling. Ab 9.30 Uhr werden viele Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft erwartet. Neben ei-ner Diskussionsrunde mit Landtagsabgeordneten und Vertretern der Kommunen, Wirtschaft und Kunst wird BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann sprechen.