6. Niederbayerischer Förderschultag

Wo: St. Erhard, Förderberufsschule Plattling

Wann: Samstag, 13.05.2023

Zeit: 9.30 - 13.00 Uhr

9.30 Uhr: Hauptvortrag

Dr. Simon Meier: "Bindung und Bindungsstörung im pädagogischen Umfeld"

Bindungsstörungen zählen zu den strukturell tiefgreifenden und schwerwiegendsten psychischen Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Der „lange Arm der frühen Kindheit“ macht sich langfristig sowohl im sozio-emotionalen wie im kognitiven Entwicklungsbereich bemerkbar und bringt das gesamte Schul- und Helfersystem immer wieder an die eigenen Grenzen oder sprengt diese sogar. Viele erzieherische und therapeutische Kompetenzen, die bei den meisten psychischen Erkrankungen behandlungsförderlich wirken, sind bei diesem Störungsbild oft nur mangelhaft wirksam oder gar kontraindiziert. Das lässt die Patienten, die unter diesem Störungsbild leiden, in ihrem Verhalten häufig unberechenbar erscheinen und macht das erzieherische und schulische Umfeld immer wieder hilflos und überfordert. Ausgehend von der Bindungstheorie und der klinischen Versorgung werden in diesem Vortrag Implikationen für den pädagogischen Rahmen bei Bindungsdesorganisation und Bindungsstörungen aufgezeigt.

11.00 Uhr: Kaffeepause

11.30 - 13.00 Uhr: Work- und Infoshops

Hans-Peter Etter: "Rechtliche Hinweise im Umgang mit schwierigen Schüler:innen"

Themen: Möglichkeiten der Schule, Einschaltung von Polizei und Jugendamt, Verhalten der Schule bei strafrechtlich relevanten Vorkommnissen, Angriffe gegen Lehrkräfte, Ordnungsmaßnahmen nach Art. 86 BayEUG usw.

Kornelia Orlob: "Bindungsbasierte Elterngespräche im Kontext Schule"

Wie kann ich gute Elterngespräche führen? Und was kann die Bindungstheorie dazu beitragen? Gelingensfaktoren bindungsbasierter Elterngespräche werden vorgestellt und Möglichkeiten der praktischen Umsetzung erarbeitet. 

Ulrike Anzinger und Maria Dendorfer: "Das DEKIM-Konzept – Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung“

DEKIM steht für einen professionellen und wertschätzenden Umgang mit Menschen verschiedener Behinderungsformen und Behinderungsgrade in akuten Krisensituationen. Das Trainingsprogramm vermittelt verbale und nonverbale Kommunikationsfähigkeiten, sowie streng defensive körperliche Selbst- und Fremdschutztechniken. DEKIM unterstützt die Mitarbeiter:innen Menschen mit geistiger Behinderung einfühlsam durch die akute Krise zu begleiten und gemeinsam präventive Maßnahmen der Krisenvermeidung zu erarbeiten.

Elke Koschorek: "Schreiben ist Bewegung - bewegend schreiben lernen! - Ein tanztherapeutisches Konzept zur Förderung der Schreibmotorik"

„Schreiben ist Bewegung“ ist ein tanztherapeutisches Konzept, das auf der Laban Bewegungsanalyse (LBA) und dem Kestenberg Movement Profile (KMP) basiert. Dabei werden die relevanten Bewegungskomponenten der LBA und des KMP in Bezug zu den erforderlichen schreibmotorischen Kompetenzen gesetzt. Bewegungsgrundformen des Schreibens wie Striche, Bögen, Kreise, Arkaden, Girlanden als auch Schreib- bzw. Bewegungsfluss, Rhythmus, Kraft- und Tempodosierung werden spielerisch erforscht und erfahren. So können neue Bewegungserfahrungen im „Bewegungsgedächtnis“ abgespeichert und in den Schreibvorgang integriert werden. (Bitte Turnschuhe und bequeme Kleidung mitnehmen)

Thomas Stangl: "Einsatz von Elementen aus der Theaterpädagogik im Alltagsunterricht"

Die Teilnehmer erwartet eine Einführung in die Grundlagenarbeit der Theaterpädagogik mit aktiver Erarbeitung szenischer und interaktiver Spielformen.

Anmeldung